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Sonntagslied 1
zum
Sonntagslied 2
Sonntagstraum
(im Sinne
der Allianz für den freien Sonntag)
von Rainer Petrak (eine vertonte und gesungene Fassung finden Sie
hier)
Ich träume von einer Welt, in der …
… die alleinerziehende Kassiererin
so viel Lohn kriegt,
dass sie auf den
Zuschlag für Sonntagsarbeit nicht angewiesen ist;
… gestressten Familien
für die gemeinsame Zeit noch so viel Fantasie und Energie bleibt,
dass sie auf ein
sonntägliches shopping-event im Einkaufszentrum nicht
angewiesen sind;
… auch kleine Geschäfte
dank wirksamer Regeln zum Sonntagsschutz so weit konkurrenzfähig
bleiben,
dass sie
nicht auf Sonntagsarbeit angewiesen sind;
… jeder Mensch
– wenigstens am Sonntag – mal fünfe grade sein lassen darf,
statt sich und seine
Gesundheit durch Nur-noch-arbeiten kaputt zu
machen;
…
Sportvereine, Kirchengemeinden und Freundeskreise
die Chance zum Zusammenkommen haben,
ohne dass
Sonntagsarbeit ihre Mitglieder daran hindert;
… Menschen, die etwas beitragen wollen zur Gestaltung unserer
Gesellschaft,
nicht durch Sonntagsarbeit möglicher Weggefährten davon abgehalten
werden;
… angebliche Experten
nicht behaupten,
es sei eine
persönliche freie Entscheidung, ob jemand am Sonntag
arbeitet;
…
Sonntagsarbeit
nicht zum Normalfall wird,
sondern die
Ausnahme bleibt;
… Kommunalverwaltungen
sich in puncto Sonntagsschutz mehr an Recht und Gesetz halten
als an das
Durchsetzungsvermögen finanzkräftiger Unternehmen;
… Landesparlamente
sich in puncto Sonntagsschutz mehr an die Verfassung halten
als an die
Machtansprüche der Lobby;
… die Welt
dankbar und verantwortungsbewusst fest hält
am bewährten
sozialen Kulturgut des Sonntags als dem gemeinsamen
freien Wochentag
… die Christengemeinden
mindestens am Sonntag zuverlässig ein Ort sind,
wo Menschen
aufatmen und das Leben feiern können;
… die Menschen
am Tag nach dem Samstag sagen können:
endlich
Sonntag!
Sonntagslied 1
Melodie: „Freude, schöner Götterfunken…“ 1. Sonntag ist es heute
wieder,
ach, wie sich mein Herz da freut.
Ruhe haben meine Glieder
und für vieles hab´ ich Zeit.
Morgens klingelt nicht der Wecker,
alles kann in Ruh´ gedeih´ n
und das Frühstück schmeckt ganz lecker,
die Familie findet´ s fein. -
Frei sein von der Arbeit Banden,
ach, das tut uns allen gut,
in der Stadt und auf dem Lande,
wenn Betrieb und Hektik ruht !
2. Ohne Sonntag gibt´s
nur Werktag,
ohne Sonntag kaum Kultur.
Ohne Sonntag gibt´s nur Alltag,
von Erholung keine Spur.
Sport betreiben, Feste feiern
geht am Werktag doch nur schwer.
Nach sechs Tagen Sonntag feiern,
ach, das freut uns alle sehr. -
Denn der Mensch ist nicht Maschine,
Sklave nicht der Arbeit nur.
Will nicht nur sein Brot verdienen,
braucht auch Freizeit für Kultur.
3. Sonntag gibt Struktur den
Zeiten,
er der Woche Anker ist.
Sonntag kann dem Mensch bedeuten,
dass er Gottes Schöpfung ist.
Christen auch den Sonntag haben,
um zu loben Gott, den Herrn.
Ihm zu danken für die Gaben,
kommen sie zur Kirche gern. -
Sonntag, Tag der Auferstehung
unsres Herren Jesus Christ
und ein Tag der Menschenwürde,
die von Gott gegeben ist.
4. Sonntag – ein Geschenk des
Himmels,
wöchentlicher Feiertag,
frei von Leistung, Shopping – Rummel,
Stress und Hektik, Müh´ und Plag´.
Schützt den arbeitsfreien Sonntag,
dass er nicht zum Werktag wird,
denn wir brauchen Ruhetage,
dass Gesellschaft menschlich wird.
Die Familien brauchen Tage,
wo sie froh zusammen sind.
Arbeit ist nur ´s halbe Leben,
das weiß doch heut´ jedes Kind. -
Sonntag – ein Geschenk des Himmels,
drum muss er ganz anders sein.
Frei von Arbeit, frei von Shopping,
für den Menschen soll er sein.
August 2010
Sonntagslied 2
Text: Ralf Stroh; Melodie: „Die Gedanken sind frei“ 1. Der Sonntag
bleibt frei,
der Tag ist ein Segen.
Was immer auch sei, ob Sonne, ob Regen.
Der Wecker bleibt stille,
es zählt nur mein Wille.
Es bleibet dabei:
der Sonntag ist frei.
2. Die Woche war schwer,
die Tage so mühsam.
Mein Rücken schmerzt sehr,
ich blas nur noch Trübsal. Doch jetzt kommt
das Schöne, wo ich mich verwöhne.
Es bleibet dabei, der Sonntag ist frei.
3. Was ist es so schön,
die
Freunde zu sehen.
In Tälern und Höh’n
wir wandern und
reden.
Dabei Kinderlachen
und all solche Sachen
–
Es bleibet dabei,
der Sonntag ist frei.
4. Heut geht es mir gut,
wer will
mir befehlen?
Ich bin ausgeruht
und kann was
erzählen.
Wir tun was gemeinsam,
heut bin ich nicht
einsam.
Es bleibet dabei,
der Sonntag ist frei.
5. Es ist völlig klar,
ein
Mensch muss auch schaffen.
Doch kennt er nur
das,
macht er sich zum Affen.
Wir singen und beten,
wir spielen und
reden.
Es bleibet dabei,
der Sonntag ist frei.
Oktober 2020
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